Ahmadou Kourouma
1972 in Togobala geboren, wo die drei zukünftigen Länder (Guinea, Mali, Elfenbeinküste) zusammenkommen, hat der Malinke mit Les Soleils des Indépendances zwischen 1968 und 1970 einen bemerkenswerten Einstieg in die Literaturszene gemacht. Zwanzig Jahre später nimmt Monnè, outrages et défis die französische Kolonisation von Mandé erneut auf, bevor Kouroma mit En attendant le vote des bêtes sauvages (1998) und Allah n’est pas obligé (2000, prix Renaudot und Goncourt des licéens), auf die brennenden Fragen zu den Folgen des Kalten Krieges und der Stammesfehden, die das unabhängige Afrika zerreissen, eingeht. Ahmadou Kourouma stirbt am 11. Dezember 2003 in Lyon. Sein anprangerndes und fabulierendes Werk stellt in einer erstaunlichen und sehr lebendigen Sprache die Versprechen und die Enttäuschungen des XX. Jahrhunderts in Afrika dar. Durch diese Rolle als Zeuge wird Kourouma heute als einer der wichtigsten Vertreter der afrikanischen und frankophonen Literaturen betrachtet.