Ella Maillart, eine der bedeutendsten Reiseschriftstellerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts, hat ihr Leben der Entdeckung der asiatischen Welt und ihrer Vermittlung an westliche Leser geopfert. Sehr jung vom Gefühl angespornt, „nichts halte sie im Westen“, hat sie sich der Erforschung alter Kulturen gewidmet, die sich als Folge der Umwälzungen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zu verändern begannen. „Ohne Bedürfnis nach Rückkehr“ und mit dem Wunsch, die „Reise werde das ganze Leben lang dauern“, hatte sie bei ihren Abenteuern immer das Privileg, die Langsamkeit zu erleben wie auch den interkulturellen Dialog mit den Bewohnern der bereisten Länder, der ihr manchmal das Wunder von „gegenseitigen Momenten der Sympathie“ schenkte. Ihre Erzählungen haben dazu beigetragen, eine moderne Tradition weiblicher Reiseliteratur aufzubauen, wie Oasis interdites (Verbotene Reise) zeigt. Noch vor ihrem Tod am 27. März 1997 im Alter von 94 Jahren hat Ella Maillart die Freude erlebt, dass ihr neu aufgelegtes Werk von einer neuen Generation Leser wieder entdeckt wurde.