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Florides helvètes de Ch.-A. Cingria

Die Texte in Florides helvètes zeugen vom Interesse, das Cingria dem Land schenkt, in dem er geboren wurde, das er aber neu bildet, indem er es wie etwas Fremdes betrachtet. Er findet unterwegs einen verschwundenen Fluss, der es ihm ermöglicht, dem Kataster einer modernen Stadt Bedeutung zu geben („Eindrücke eines Flanierers in Lausanne“); er vernimmt die tausend Geräusche einer Stadt, die er so sehr geliebt hat und deren Katholizismus ihn bis in die letzten Fasern bewegen („Musik von Fribourg“); er geht durch die Täler, wie man die Zeit zurückdreht („Dieses Land, das ein Tal ist“) und in „Der Parcours der Oberen Rhone“) und setzt überall seinen blumigen Stil (floridus, sozusagen con brio) ein, der oft lustig und aufs Glatteis führend, manchmal funkelnd ist. Charles-Albert Cingria, zugleich mittelalterlich und ultramodern, ist ein freier Mensch par excellence. Indem er den Raum durch eine unaufhörliche Neuerschaffung von Zeit und Geschichte neu gestaltet, erfindet er die Welt als Dichter neu.