Nicolas Bouvier
Nicolas Bouvier (1929-1998), Schriftsteller mit „Schuhsohlen aus Luft“, ist sein Leben lang auf der Suche nach der Vielfalt der Welt herumgereist. Er lässt uns in seinem Werk Länder entdecken, in denen er, der die Langsamkeit und die Begegnung liebt, eine andere Klangfülle als jene des Okzidents wahrgenommen hat. Seit seinem ersten Buch, L’Usage du monde (Die Erfahrung der Welt), 1963 veröffentlicht, in dem seine Initialreise von Genf nach Afghanistan beschrieben ist, hat er es in allen seinen Texten darauf angelegt, die Besonderheit jedes Ortes zu erfassen. Ohne je das Reisen zu idealisieren, zeigt er uns auch dessen dunkle Seite, wie in Le Poisson-Scorpion (Der Skorpionsfisch) (1981), wo der Reisende sich mit der Möglichkeit seines eigenen Verschwindens auseinander setzen muss. Von Japan bis zu den Aran-Inseln führt Nicolas Bouvier einen Dialog mit den verschiedenen Kulturen, die er zu verstehen versucht, ohne uns je darüber „Wahrheiten“ aufdrängen zu wollen. Diese Konfrontation mit dem Fremden hat ihm ermöglicht, ein Werk aufzubauen, durch das er das Genre Reiseliteratur erneuert hat.